Hege und Pflege

Naturschutz

Der Fischfang bildete über viele Jahrhunderte die Lebensgrundlage für die Menschen an der Sieg. Er prägte den Alltag der Fischer und zeigte deutlich ihre enge Verbundenheit mit der Natur. Die Fischereibruderschaft betreibt heute aktiven Naturschutz, indem sie sich um die Hege und Pflege der Gewässer und der Landflächen rund um die Biotope kümmert. So gibt es z.B. Säuberungs- und Renaturierungsaktionen, aber auch den Neubesatz der Gewässer mit Aalen, Hechten und Barschen, welche im Naturschutzgebiet Siegaue perfekte Laichbedingungen vorfinden und so wieder in Rhein und Sieg vermehrt angesiedelt werden können.

Die Erhaltung und Verbesserung der Fischgründe gehört zu den zentralen Aufgaben der Fischerei-Bruderschaft.
Sie setzt sich dabei vor allem für eine Verbesserung der ökologischen Verhältnisse am Unterlauf der Sieg ein, um die Entwicklung des Fischbestandes zu fördern. Als eine Hauptaufgabe wird hierbei die Anbindung von Nebengewässern und die Revitalisierung beeinträchtigter Auengebiete angesehen, um wichtige und hochproduktive Laich-, Aufwuchs- Ruhe- und Rückzugshabitate an den Fluss anzubinden.


Seit 1980 kümmert sich die Fischereibruderschaft um die Wiederherstellung zweier Biotope in der Rhein-Sieg-Mündung. Es sollte so neuer Lebensraum für Amphibien, Libellen und Sumpfschnecken geschaffen werden.
Die Arbeiten lagen federführend in den Händen des Fischerbruders Kaspar Grommes. Er wurde unterstützt von den Fischerbrüdern Günter Engels, Erich Engels, Rudolf Engels, Manfred Grommes, Lothar Grommes und Rudi Grommes sowie den Bergheimer Bürgern Willi Klein und Miro Matijasevic.

Biotop „Auf den Letten“

Zuerst wurde dafür eine Bodensenke modelliert und diese mit einer Lehmschicht nach unten abgedichtet, um das Abfließen von Wasser zu verhindern. Dann wurden Schwimmblatt- und Laichkrautgesellschaften gepflanzt.

Als sich das Biotop immer mehr bewuchs, reichte das natürliche Tagwasser nicht mehr aus und die örtliche Feuerwehr aus Troisdorf-Bergheim musste mithelfen. Nachdem sich auch der Schilfgürtel prächtig entwickelte, kaufte die Bruderschaft eine Pumpe und ein zugehöriges Stromaggregat, die von der VR-Bank Rhein-Sieg und der Kreissparkasse Köln gesponsert wurden.

Schon bald jedoch hatte das Biotop eine Vegetationsgröße erreicht, die die ehrenamtlichen Brüder überforderte, und so wurde beim Rhein-Sieg-Kreis eine vollautomatische Bewässerung mit Grundwasser beantragt. Im Oktober 2004 erfolgte die Genehmigung. So wurde zunächst ein 9-Meter tiefes Loch zum Grundwasser gebohrt, dann ein 300-Meter langes Elektro-Erdkabel vom Fischerhaus, den Hang hinunter, durch das Diescholls, in einen Erdgraben auf dem Letten bis zum Betonschacht am Biotop verlegt.

Daran waren die folgenden Firmen beteiligt:

  • Fa. Bohrtechnik Bahn
  • Fa. Elektro Engels
  • Fa. Tief- und Gartenbau Lenz
  • Fa. Baugesellschaft Walter Schell


Freiwillige Mitarbeiter: Wie oben erwähnt.

Sponsoren: Sponsoren waren wieder die Kreissparkasse Köln, die VR-Bank Rhein-Sieg sowie die Stadtwerke Troisdorf.



Heute ist das Biotop auf den Letten prächtig bewachsen.

Pflanzenwelt
Der Schilf- und Röhrichtgürtel hat sich sehr gut entwickelt.

Tierwelt
  • Sumpf-, Spitz- und Posthornschnecken
  • Wasserfrosch
  • Grasfrosch
  • Erdkröte
  • Wechselkröte
  • Laubfrosch
  • Fadenmolch
  • Bergmolch
  • Teichmolch
Libellenarten
  • Weidenjungfer
  • Große Pechlibelle
  • Westliche Keiljungfer
  • Blaugraue Mosaikjungfer
  • Große Königslibelle
  • Gemeine Heidelibelle
  • Blattbauchlibelle